Arbeitsgruppe Kommunikation: Abschlussdokument veröffentlicht

Das Netzwerk Förderung des nachhaltigen Tourismus der Stiftung Dolomiten UNESCO, koordiniert von der Provinz Belluno, hat eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, um die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Kommunikation zur Bewerbung des Welterbegebiets zu analysieren. Nach einer Reihe von Fortbildungen und Austauschtreffen, auch unter Einbeziehung von Experten, wurde ein Abschlussdokument erarbeitet, das die Leitlinien für die Kommunikation des Dolomitengebiets vorgibt. Dabei wird auf die Werte, die Verletzlichkeit und die Herausforderungen des von der UNESCO anerkannten Guts Rücksicht genommen.

Ph. Alessandro Zardini

Beteiligte und Arbeitsweise

Die Arbeitsgruppe wurde von Prof. Umberto Martini, Professor für Wirtschaft und Management an der Universität Trient, geleitet. Teilgenommen haben Delegierte der Provinzen und Regionen, die die neun Teilgebiete des Welterbes umfassen, sowie Vertreter der verschiedenen Tourismusorganisationen: DMO Dolomiti Bellunesi, Trentino Marketing, IDM Südtirol und PromoTurismo FVG.

Die Treffen wurden, auch basierend auf den Ergebnissen des Periodic Report 2023, in vier Themenbereiche aufgeteilt: die Werte des Welterbes und das Bewusstsein für Grenzen, die Besucherlenkung und das Problem des Overtourism, die Klimakrise und ihre Auswirkungen auf die Nutzung des Gebiets sowie Vorsicht und Bewusstsein bei den Besuchern.

Kontext

Das Abschlussdokument basiert auf einigen Grundannahmen, die sich wie folgt zusammenfassen lassen: Die Art und Weise, wie über die Bergwelt kommuniziert wird, hat einen erheblichen Einfluss darauf, ob potenziell unangemessenes oder gefährliches Verhalten gefördert wird. Soziale Medien haben dieses Problem verstärkt, indem sie Vorstellungen verbreiten, die nicht mit den Werten des Welterbes vereinbar sind. Die durch Influencer, YouTuber, Blogger oder gewöhnliche Nutzer erzeugten Besucherströme lassen sich nicht direkt steuern. Daher muss der Fokus zunächst auf den Akteuren liegen, die direkt vor Ort tätig sind. Das Besucheraufkommen hat sich sowohl in der Quantität als auch in der Qualität verändert, weshalb nicht nur die Kommunikation, sondern auch Regeln, Informationen und Vermittlung von Kultur angepasst werden müssen.

Maßnahmen

Im Dokument werden verschieden Maßnahmen vorgeschlagen, um die Kommunikation im Einklang mit den Werten des Welterbes zu gestalten, die Besucherströme wieder ins Gleichgewicht zu bringen, den Klimawandel und dessen Auswirkungen auf das Besucheraufkommen stärker zu berücksichtigen (wie Wassermangel, extreme Wetterereignisse, hydrogeologische Instabilitäten und das Abschmelzen der Gletscher) sowie zu mehr Vorsicht zu ermutigen, die aus dem Bewusstsein für eigene Grenzen und die der Umwelt entsteht.

Dabei wurden acht konkrete Maßnahmen identifiziert: die Verbreitung der Dokumentinhalte; die Erstellung kohärenter Kommunikationsinhalte; die Förderung einer neuen Bergkultur, beginnend in Schulen, beispielsweise in Zusammenarbeit mit den alpinen Vereinen, den Bergrettungsdiensten und verschiedenen Bildungseinrichtungen, sowie die Zusammenarbeit mit den Medien. Weitere Maßnahmen sind: die Vermittlung der naturwissenschaftlichen, landschaftlichen und kulturellen Werte des Erbes, ohne dabei ausschließlich die „Schönheit“ der Orte in den Vordergrund zu stellen, um eine Banalisierung zu vermeiden; die Förderung des Dialogs mit den verschiedenen Akteuren vor Ort, auch um Regeln und Bestimmungen einzuführen, die mit den Zielen im Einklang stehen; sowie die Förderung der Zusammenarbeit mit Influencern, Bloggern und YouTubern, um Inhalte zu verbreiten, die mit den im Dokument dargelegten Prinzipien übereinstimmen.

Das vollständige Dokument können Sie hier einsehen.

Diese Aktivität ist Teil des Projekts „Bildung von Fähigkeiten und Kompetenzen. Stärkung des sozialen und territorialen Kapitals des UNESCO Welterbes Dolomiten (WHS) für eine dauerhafte und nachhaltige Entwicklung der lokalen Gemeinschaften“, das mit Unterstützung des Fonds für Anrainergemeinden durchgeführt wird.