Der Wunsch fürs Jahr 2025 von Stefano Zannier, Präsident der Stiftung Dolomiten UNESCO.
Die letzten Tage des Jahres 2024 bieten die perfekte Gelegenheit, um den Kurs für die nahe Zukunft zu setzen. Mit dem Jahr 2025 endet meine dreijährige Amtszeit als Präsident. Mein Wunsch an alle, die auf administrativer, institutioneller oder persönlicher Ebene die Chancen und Pflichten rund um die UNESCO-Auszeichnung mittragen, ist klar: Lasst uns weiterhin engagiert und entschlossen zusammenarbeiten, um den kommenden Generationen ein Welterbe zu hinterlassen, das von den lokalen Gemeinschaften geschätzt wird, bekannt und mit Leben erfüllt ist.
Ph. Luciano Gaudenzio
Das Herzstück der gemeinsamen Verwaltung des Erbes ist die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Verwaltungsstrukturen, die im Verwaltungsrat der Stiftung vertreten sind. Trotz unterschiedlicher administrativer und sozialer Gegebenheiten, diversen Herausforderungen in der Verwaltung und verschiedenen Ansichten zu notwendigen Maßnahmen ist allen Gebieten und Gemeinschaften das gemeinsame Ziel bewusst: die Bewahrung der Integrität eines einzigartigen Gebiets.
Die Zusammenarbeit zeigt sich in allen Tätigkeiten der Stiftung, die auf die Unterstützung von Fachleuten aus den Provinz- und Regionalverwaltungen zurückgreifen, die an der Verwaltung des Erbes beteiligt sind und in sogenannten „Funktionellen Netzwerken“ zusammenarbeiten. Die Arbeit innerhalb dieser Netzwerke ist nicht immer einfach und erfordert einen erheblichen Koordinierungsaufwand, gewährleistet jedoch ein hohes Maß an Expertise vor Ort sowie eine Vielfalt an Perspektiven, die den Grundpfeiler der Verwaltung des seriellen Guts der Dolomiten bilden. Diese Besonderheit wird auch auf internationaler Ebene als wertvolles Element anerkannt, wann immer wir gebeten werden, die Verwaltungsmethoden dieses Erbes vorzustellen.
Dieser Ansatz spiegelt sich auch in den zahlreichen Initiativen wider, die 2024 umgesetzt wurden. Eine vollständige Aufzählung ist unmöglich, doch sie zeigen, wie die Stiftung und ihre Netzwerke in den unterschiedlichsten Bereichen tätig waren: von der geologischen Interpretation des Guts über die Aufwertung von Landschaft und Biodiversität bis hin zur Weiterbildung, etwa für Verwaltungsmitarbeiter, Lehrkräfte oder Hüttenwirte. Auch Themen wie Inklusion, die Vermittlung der Werte des Welterbes und die Reflexion über die damit verbundene Verantwortung standen im Mittelpunkt.
In den letzten Monaten haben wir leider viele Vorfälle erlebt, die zeigen, dass zahlreiche Besucher der Dolomiten wenig Respekt für die Umwelt, ihre eigene Sicherheit und die der Rettungskräfte zeigen. Oft wird der Aufenthalt in den Bergen von Leichtsinn begleitet: Informationen werden nur in den sozialen Netzwerken gesucht, die Anforderungen der Tour unterschätzt, die eigene körperliche Verfassung überschätzt und ungeeignete Kleidung oder Schuhe getragen. Die Stiftung Dolomiten UNESCO arbeitet daher intensiv mit zahlreichen institutionellen und nicht-institutionellen Partnern zusammen, um einen verantwortungsvolleren Umgang mit den Bergen zu fördern und das Bewusstsein für Vorsicht und Umsicht zu stärken. Die Dolomiten zu erleben bedeutet, sich auf eine Reise durch Zeit und Raum einzulassen – eine Reise, die Langsamkeit, Achtsamkeit, die Fähigkeit, die Landschaft zu lesen, und das Bewusstsein für die eigene Rolle in einem fragilen Umfeld erfordert.
Mein Wunsch für das Jahr 2025 beginnt genau hier – beim Bewusstsein. Denn nur durch ein ausgeprägtes Bewusstsein kann das Welterbe wirklich erlebt, geschützt und aufgewertet werden, unter Wahrung des Gleichgewichts zwischen Mensch und Natur.