Ein roter Faden verbindet die diesjährigen Spezialpreise „Dolomiti UNESCO Welterbe“, die beim Trento Film Festival und beim Bolzano Filmfestival Bozen verliehen wurden: Beide Preise gingen an Werke, in deren Mittelpunkt Frauen stehen – Hüterinnen von Naturerbes oder immateriellem Erbes.
„Muyeres“ in Trient ausgezeichnet

Im Rahmen des Trento Film Festivals hat die von der Stiftung Dolomiten UNESCO und der SAT ins Leben gerufene Spezialjury unter dem Vorsitz von Mauro Pascolini (Wissenschaftlicher Beirat der Stiftung Dolomiten UNESCO) sowie mit den Mitgliedern Massimiliano Corradini (SAT – Società Alpinista Tridentini), Cinzia Fedrizzi (SAT – Società Alpinista Tridentini) und Annibale Salsa (Wissenschaftlicher Beirat der Stiftung Dolomiten UNESCO) am Donnerstag, den 1. Mai, den Spezialpreis an „Muyeres“ von Marta Lallana (Spanien / 2023 / 77 Min.) verliehen. Die Begründung lautete: „In den Bergen Asturiens lassen einige ältere Frauen mithilfe alter Aufnahmen, die ein Musikologe gesammelt hat, ihr ländliches Leben wieder aufleben und offenbaren so den Wert des Gesangs. Der meisterhaft in Schwarz-Weiß gedrehte Film mit außergewöhnlich lyrischen Momenten ist zugleich eine Reise in das vergangene und gegenwärtige Leben der Protagonistinnen, die zu Hüterinnen eines einzigartigen immateriellen Erbes werden, das geschützt und weitergegeben werden muss.“ Eine besondere Erwähnung erhielt „Misión Kipi“ von Sonaly Tuesta (Peru / 2024 / 80 Min.).
„Karuara“ in Bozen ausgezeichnet

Der Spezialpreis „Dolomiten UNESCO Welterbe“ wurde in Südtirol im Rahmen des Bolzano Filmfestival Bozen am 13. April an die Regisseure Stephanie Boyd und Miguel Araoz Cartagena für ihren Dokumentarfilm „Karuara“ verliehen. Der Film würdigt den Mut der Kukama-Frau Mariluz Canaquiri Murayari und ihrer indigenen Gemeinschaft im Amazonasgebiet im Kampf zum Schutz des Flusses Marañón und der spirituellen Welt der Karuara, dem Volk des Flusses. Die Jury, die sich für das Werk von Stephanie Boyd und Miguel Araoz Cartagena ausgesprochen hat, bestand aus Walter Angonese (Wissenschaftlicher Beirat der Stiftung Dolomiten UNESCO), Leo Hilpold (Direktor Landesamt für Natur), Volkmar Mair (Direktor Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung) und Dorothea Vieider (ehemalige Präsidentin des Filmclubs Bozen).
Ein Preis also für den Schutz eines natürlichen, aber auch kulturellen Erbes, wie Virna Bussadori, Direktorin der Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung und Verantwortliche für das Dolomiten UNESCO Welterbe in Südtirol, betonte: „Das Volk der Kukama im Amazonasgebiet zeigt uns, wie das Bewusstsein der Bevölkerung für ihr universelles Erbe, die tiefe Verbundenheit mit Natur und Landschaft und auch mit ihrer Geisterwelt unmittelbar verbunden ist mit Verantwortungsübernahme.“

Diese Aktivität ist Teil des Projekts „Bildung von Fähigkeiten und Kompetenzen. Stärkung des sozialen und territorialen Kapitals des UNESCO Welterbes Dolomiten (WHS) für eine dauerhafte und nachhaltige Entwicklung der lokalen Gemeinschaften“, das mit Unterstützung des Fonds für Anrainergemeinden durchgeführt wird.