Der Verwaltungsrat der Stiftung Dolomiten UNESCO, unter dem Vorsitz des Vizepräsidenten und Landesrates für Raumordnung, Umwelt und Zusammenarbeit der Autonomen Provinz Trient, hat die Führung des Umweltschutzverbandes Mountain Wilderness getroffen. Während des Gesprächs bekräftigten beide Parteien, die Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren fördern zu wollen, die an der Aufwertung, Förderung und koordinierten Verwaltung des im Trentino, in Südtirol, im Veneto und in Friaul-Julisch Venetien liegenden Welterbegebiets beteiligt sind.
Die Vertreter des Umweltschutzverbandes präsentierten zu Beginn ein Dossier, das verschiedene aus Sicht der Verfasser die Erhaltung und den Schutz des Dolomiten UNESCO Welterbes gefährdende Projekte und Vorgehensweisen aufzeigt. Das Dossier wurde gemeinsam mit zehn weiteren sich mit dem Schutz des Gebietes beschäftigenden Organisationen erarbeitet.
Der Verwaltungsrat erläuterte daraufhin die Rolle der Stiftung, die Förderung des Austausches und der koordinierten Verwaltung zwischen den beteiligten Gebieten, und dokumentierte den von ihr an mehreren Fronten geleistete Einsatz. Es wurde auch die Bedeutung der UNESCO-Anerkennung eingehend besprochen. Diese ist weder eine Form des Landschaftsschutzes noch bringt sie rechtliche Bindungen mit sich. Sie bietet vielmehr der lokalen Gemeinschaft die Chance, ihr Welterbe aktiv zu erhalten.
Die Stiftung ist eine Plattform für den Provinz und Regionen übergreifenden Dialog und Austausch. Sie fördert das Wissen und die Einleitung eines mittel- bis langfristigen Wandels, unter anderem auf Grund von koordinierten Datensammlungen und des Monitorings der Welterbestätte. Auf dieser Grundlage ist sie auch ein Ort für Konfliktverhandlungen. Die Verwaltung des Welterbegebietes obliegt hingegen den betroffenen autonomen Provinzen und den Regionen.
Die Stiftung, so der Präsident, führt in Zusammenarbeit mit der Universität Ca‘ Foscari in den Gebieten Drei Zinnen und Prags eine Pilotstudie mit sogenannten Big Data durch. Mit ihrer Hilfe können gezielte Managementstrategien entwickelt werden, beispielsweise hinsichtlich Mobilität und nachhaltigen Tourismus.
Die Welterbeterrassen, ein im Dossier angeführtes und als kritisch eingestuftes Projekt, sind vereinzelte Aussichtspunkte an strategischen Stellen entlang stark begangener Wanderwege. Sie zielen darauf ab, den Betrachter für das Welterbe und ein respektvolles Verhalten zu sensibilisieren.
Gerade um die Naturlandschaft aufzuwerten, wurde von der Stiftung eine Studie durchgeführt, die sich mit obsoleten Strukturen befasst. Für verschiedene wurden bereits konkrete Maßnahmen ergriffen, um das Landschaftsbild zu verbessern. Im Trentino wurde beispielsweise das alte Hotel am Rollepass entfernt. In Südtirol wurden im Sextner Tal und im Schlerngebiet bei der Mahlknechthütte die Stromleitungen unterirdisch verlegt. Im Schlerngebiet wurden weiters am Tierser Alpel das Windkraftrad entfernt und die Kapelle bei der ehemaligen Dialerhütte wurde renoviert.
Zu erwähnen sind auch die Initiativen, welche von den lokalen Gebietsverwaltungen selbst zur Erhaltung des Welterbegebietes angestoßen und durchgeführt werden. So bemüht sich beispielsweise die Gemeinde Welschnofen durch Geschwindigkeitslimitierungen eine Verkehrsberuhigung auf der Nigerstraße unter dem Rosengarten herbeizuführen und die Straße durch Förderung der Fahrradmobilität und der Zugänglichkeit für alle, für Menschen mit Beeinträchtigung bis Familien mit Kinderwagen, zu verbessern.