Die Tagung “Esperienza di gestione dei Siti UNESCO: patrimonio culturale e dinamiche del turismo” (Führungserfahrungen der UNESCO Welterbestätten: Kulturerbe und Dynamik des Fremdenverkehrs) ist Teil der Veranstaltungsreihe ArtLab2016 und wurde in Hinblick auf die im November 2016 in Rom stattfindende VII. Nationale Konferenz der Welterbestätten (WHL) vom Ministerium für Kulturgüter und Tourismus organisiert.
Ein inklusiver und barrierefreier Fremdenverkehr, die Regulierung der Touristenströme, Fremdenverkehr in Kulturlebensräumen und historischer Tourismus, Reglementierung des touristischen Zugangs, Fahrradwege und gemeinsame Führungsstrategien: die bisher in diesen Bereichen gemachten Erfahrungen tragen einiges dazu bei, die Probleme der empfindlichen Lebensräume der sechs UNESCO-Stätten in den Griff zu bekommen, deren Vertreter am 30. September am von der UNESCO organisierten Seminar in Mantua teilgenommen haben; neben den Dolomiten waren dies die UNESCO-Welterbestätten Tal der Tempel bei Agrigent, Tal der Loire, Felsbilder im Valcamonica, Alhambra, Mantua und Sabbioneta.
Zusammenfassung der Veranstaltung
Die Tagung wurde von der Unterstaatssekretärin des Ministeriums für Kulturgüter und Tourismus Ilaria Borletti Buitoni eröffnet, die die Verwaltungen der Welterbestätten vor dem Identitätsverlust warnte, der in einigen Welterbestätten wie Venedig absehbar ist und einer sofortigen Reglementierung der Touristenströme bedarf. An der Tagung nahmen auch Maria Grazia Bellisario und Angela Maria Ferroni vom UNESCO-Büro des Generalsekretärs des Ministeriums für Kulturgüter und Tourismus teil, die auf die Notwendigkeit der prioritären Erstellung der Führungspläne der UNESCO-Welterbestätten hinwiesen, deren Hauptanliegen die Erhaltung der Welterbestätten für die zukünftigen Generationen und eine nachhaltige verantwortungsbewusste Nutzung sein müssen.
Die Dolomiten UNESCO waren durch die Direktorin der Stiftung Marcella Morandini vertreten, die die gemeinsame Führungsstrategie und den dazu gehörenden Strategieplan für einen nachhaltigen Tourismus vorgestellt hat. Die Direktorin hat die mit dem partizipativen Mitwirkungsprozess #Dolomiten2040 in die Wege geleiteten Best-Practise-Modelle zur Diskussion gestellt; der partizipative Mitwirkungsprozess ist ein Werkzeug, um das breite Spektrum aller im großflächigen und zersplitterten Territorium des seriellen Guts Dolomiten UNESCO wirkenden Kategorien in die Koordinierung miteinzubeziehen. Diese innovative Form der Einbeziehung in die Entscheidungsprozesse erweckte das Interesse der Teilnehmer.
Die Tagung endete mit einem Runden Tisch zum Thema: “Verwaltung der UNESCO Welterbestätten: positive Erfahrungen, kritische Aspekte und neue Chancen in Italien und im Ausland“, moderiert von Paolo Castelnovi (Stiftung Fitzcarraldo); die Diskussionsteilnehmer wurden eingeladen, über die territoriale Erweiterung des Gutes und die Saisonsentzerrung der Touristenströme zu debattieren. Die Diskussion ergab eine klare Notwendigkeit, Pläne für die Saisonsentzerrung des touristischen Angebots und die Erweiterung des Territoriums zu erstellen und mehr in die Gemeinschaften vor Ort zu investieren, um die Lokalbevölkerung für einen qualitätsbewussten und nachhaltigen Umgang mit dem Gemeingut zu sensibilisieren.
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