Hüttenwirte: Jahrestreffen in Friuli

Nach Beendigung der heurigen Sommersaison ist es für die Hüttenwirte an der Zeit, auf diese zurückzublicken. Dabei stellen sie sich die Frage, wie sie ihre Arbeit fortführen können – eine Aufgabe, die von Jahr zu Jahr wichtiger wird. Es geht darum, den Bergtourismus so zu gestalten, dass die Besucher ein tieferes Verständnis für die Umwelt, den Klimawandel und die Notwendigkeit eines respektvollen und achtsamen Umgangs mit der Natur entwickeln. Am 21. und 22. November werden sich die Hüttenbetreiber des Kerngebiets des Dolomiten UNESCO Welterbes, in Friuli Venezia Giulia, zwischen Erto, Casso, Cimolais und Claut, treffen.

Rifugio Pordenone in Friuli Venezia Giulia

EIN LANGER WEG

Mit den Treffen in den letzten Jahren haben die Hüttenwirte viele Höhenmeter zurückgelegt und eine beachtliche Entwicklung vollzogen. Das erste Treffen fand 2017 in Predazzo (TN) statt, das zweite in Brixen (BZ), das dritte im Val di Zoldo (BL), das vierte aufgrund von Covid online, das fünfte in Primiero (TN), das sechste in St. Vigil in Enneberg (BZ) und das im letzten Jahr in Pieve di Cadore (BL). Dort wurde die Fortsetzung der Kommunikationskampagne #hüttenleben beschlossen. Diese war ursprünglich auf die sozialen Medien beschränkt und wurde nun auch in die Realität übertragen. Das Treffen in Friuli ist eine Gelegenheit, Bilanz über die Sommerveranstaltungen zu ziehen, die von der Stiftung Dolomiten UNESCO zusammen mit den Hüttenbetreibern organisiert wurden. Außerdem wird man sich darüber austauschen, wie die „Bewusstseinsverbreitung“ fortgesetzt werden kann, in einer Welt, die sich in Sachen Kommunikation stark verändert hat. Diese Veränderungen gehen oft in Richtung einer Banalisierung der Dolomiten und des Erlebnisses in den Bergen.

BESUCH VON VAJONT

Der erste Tag des Treffens ist, wie üblich, der Erkundung der Landschaft und der geologischen Besonderheiten des gastgebenden Gebietes gewidmet. Dieses Mal stehen die Dolomiti Friulane im Mittelpunkt, dank der Zusammenarbeit mit den Naturpark Dolomiti Friulane, den Betreibern des Rifugio Pordenone, Marika Freschi und Ivan Da Rios, sowie der Autonomen Region Friuli Venezia Giulia. Nach einer Wanderung zum Aussichtspunkt des Campanile di Val Montanaia und einem Mittagessen im Rifugio Pordenone, bei dem hochwertige Produkte aus dem Dolomiten UNESCO Welterbe serviert werden, steht ein Besuch des Vajont-Staudamms und des Besucherzentrums des Naturparks Dolomiti Friulane in Erto auf dem Programm. Der Besuch eines Ortes, an dem in der Vergangenheit Profitstreben und Ausbeutung zu einer Katastrophe geführt haben, bestätigt das Engagement der Hüttenwirte, Hüter des Naturerbes zu sein.

Diese Aktivität ist Teil des Projekts „Bildung von Fähigkeiten und Kompetenzen. Stärkung des sozialen und territorialen Kapitals des UNESCO Welterbes Dolomiten (WHS) für eine dauerhafte und nachhaltige Entwicklung der lokalen Gemeinschaften“, das mit Unterstützung des Fonds für Anrainergemeinden durchgeführt wird.