Im November 2013 erschien eine den Dolomiten gewidmete Ausgabe des Magazins Meridiani Montagne: auf dem Titelblatt leuchten die Bergkämme des Paternkofels im Abendlicht. Viaggio in Dolomiti – so der italienische Titel der Ausgabe – ist eine Entdeckungsreise in sechs Etappen durch die neun UNESCO-Welterbesysteme des schönsten Gebirges der Welt; die über 1000 km lange Reise führt den Leser nicht nur zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten, sondern weitab der herkömmlichen Routen auch durch Täler, auf einsame Hochflächen, durch Canyons und hin zu unüberwindbaren Steilwänden. Dieses Projekt konnte dank der Unterstützung der UNESCO-Stiftung Dolomiten verwirklicht werden.
Am 26. Juni 2009 wurden die Dolomiten in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen. Die Anerkennung durch die UNESCO erfolgte exakt ein Jahrhundert nach der Einweihung der Großen Dolomitenstraße, die symbolisch für den Beginn der touristischen Erschließung der Bleichen Berge steht. Nun gibt es Straßen, Hotels und Autos, später auch Motorräder: die Dolomiten werden zum am häufigsten besuchten, am meisten fotografierten und bekanntesten Gebirge der Welt, und somit jedoch auch zum Gebirge mit den meisten durch eine florierende Souvenir- und Postkartenindustrie gepflegte Anzahl stereotyper Klischees. Marco Albino Ferrari schreibt dazu im Editorial der Zeitschrift,«die Aufnahme der Dolomiten in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes ist sehr wohl eine Würdigung der großartigen Landschaften der Dolomiten, aber auch eine Aufforderung zur Übernahme von mehr Verantwortung, um das bisherige Verhältnis mit der Natur zu überdenken und um neue Wege zu beschreiten».
Meridiani Montagne Viaggio in Dolomiti folgt dem Straßennetz, das seit der Einweihung der Großen Dolomitenstrasse entstanden ist, um«hinter der glänzenden Fassade, die in den vergangenen Jahrzehnten vom Fremdenverkehrsmarketing errichtet wurde, nach den wahren Dolomiten zu suchen». Und so begeben sich die Autoren auf die Suche nach der menschlichen Vielfalt der Dolomitentäler mit all ihren Problemen, Hoffnungen und Alltäglichkeiten.
Die erste Etappe der Reise führt in die Brenta-Dolomiten. In der zweiten Etappe geht es von Trient durch den Bletterbach und über die Palagruppe von San Martino bis nach Feltre. Das Ziel der dritten Etappe der Dolomitenreise sind der Rifugio Padova und die Belluneser Dolomiten. Die vierte Etappe quert die Friauler Dolomiten und die Dolomiti d’Oltre Piave und verläuft dann von Norden aus bis nach Cortina d’Ampezzo. Von Cortina bis nach Antermoia/Untermoi im Gadertal taucht man in die ladinische Welt ein; die fünfte Etappe führt den Leser zu den Gebirgsgruppen Pelmo-Croda da Lago, Marmolata und in die Nördlichen Dolomiten. Der letzte Teil der Reise beginnt in Antermoia/Untermoi und endet nach einem Aufenthalt in der Puez-Geisler-Gruppe und im System Schlern-Rosengarten-Latemar in Bozen.
Die den Dolomiten gewidmete Ausgabe der Zeitschrift Meridiani Montagne berichtet über Fels- und Bergstürze und die Veränderungen des Antlitzes der Dolomiten, gibt wertvolle Literaturhinweise und informiert unter anderem auch über neue Klettersteige, Wanderwege, die man sich nicht entgehen lassen sollte, und wichtige Jahrestage.
Foto von: Region Friaul-Julisch Venetien. Die Monfalconi-Gruppe