Neue geomorphologische Datenbank für den Naturpark Adamello-Brenta

Der Naturpark Adamello-Brenta verfügt seit Kurzem über ein innovatives Tool zur Interpretation seines Gebiets. Dabei handelt es sich um eine geomorphologische Karte – ein modernes Werkzeug, mit dem die alpine Landschaft „gelesen“ werden kann und die zur Nachverfolgung ihrer Entwicklungen im Laufe der Zeit dient. Das gilt insbesondere für die Schutzgebiete, in denen die Erhaltung und die Erforschung der Ökosysteme oberste Priorität haben.

Un nuovo database geomorfologico per il Parco Naturale Adamello Brenta

Diese neue geomorphologische Datenbank des Geopark-Gebiets war Gegenstand eines Fortbildungstages für Fachleute, der in Carisolo in der Casa del Parco Geopark stattfand.

Das umfangreiche Projekt erstreckte sich über drei Jahre, wurde von der Universität Pavia geleitet und in Zusammenarbeit mit dem Servizio Geologico und dem Servizio Sviluppo Sostenibile e Aree Protette der Autonomen Provinz Trient sowie der Stiftung Dolomiten UNESCO durchgeführt.

Worum geht es konkret?

Die Karte besteht aus einer äußerst detaillierten Datenbank, welche die Bodenformen und physischen Eigenschaften eines Gebiets kartiert und dabei die geomorphologischen Prozesse hervorhebt, welche die Landschaft geformt haben. Sie definiert und beschreibt objektiv und umfassend die Reliefformen sowie die damit verbundenen Ablagerungen und liefert darüber hinaus Informationen zu deren Größe, Herkunft in Bezug auf endogene und exogene morphogenetische Faktoren, zum Einfluss der lithostrukturellen Beschaffenheit des Gesteinsuntergrunds sowie zu ihrer zeitlichen Einordnung und Aktivität.

Wozu dient sie?

Mithilfe einer klaren und intuitiven Symbolik erweist sich die geomorphologische Karte auch als faszinierendes und wirkungsvolles Mittel zur Einbindung der Besucher. So wird aus einem einfachen Spaziergang ein lehrreiches Erlebnis durch die Geschichte der umliegenden Landschaft: von mächtigen, durch Gletscher geformten Gipfeln über geschwungene Flusstäler und sanfte Hügel, die aus uralten Meeresablagerungen entstanden sind, bis hin zu steilen, vom Meer abgetragenen Klippen.

Die geomorphologische Karte stellt somit ein grundlegendes Werkzeug für die Erforschung der Landschaftsentwicklung, die Verwaltung des Gebiets, die Vorbeugung von Naturgefahren wie Erdrutschen und Überschwemmungen sowie für Raumplanung und Umweltschutz dar.

Doch damit ist längst nicht Schluss!

Im Gegenteil: Sie bildet den Ausgangspunkt für die Entwicklung und Vernetzung von Informations-, Bildungs-, Kultur- und Weiterbildungsinitiativen, die mithilfe dieses großartigen Werkzeugs dazu beitragen, die Schutzgebiete zu fördern und deren Bedeutung zu vermitteln.