Erste Etappe im Naturpark Friauler Dolomiten
„Diese Berge zeichnen sich auf ihrer ganzen Höhe, von den 400 m Meereshöhe an ihrem Fuße bis hinauf zu den Gipfeln, durch ihr hohes Maß an Naturbelassenheit aus; hier spielt der Mensch nur eine Nebenrolle, die Hauptakteure sind die Tiere und ihre Lebensräume. Dies ist unser Beitrag zum UNESCO-Welterbe: allen zeigen, dass ein natürlicher Lebensraum in seiner Einzigartigkeit erhalten werden kann, wie er war“
Graziano Danelin, Direktor des Naturparks Friauler Dolomiten
Wir stellen Ihnen den Naturpark Friauler Dolomiten vor
Der Naturpark Friauler Dolomiten wurde 1996 ausgewiesen, um das geologische Erbe der Friauler Dolomiten und der Dolomiten d’Oltre Piave zu erhalten und zu bewahren. Die Grenzen des Schutzgebietes werden von dem Valcellina, dem Oberen Tal des Tagliamento und vom Val Tramontina gebildet; im Zentrum des Schutzgebietes erheben sich die wichtigsten Gipfel des UNESCO-Teilgebietes: Duranno, Cima Preti, Monfalconi und Cridola. Bis heute wird das gesamte Schutzgebiet, das sich über eine Fläche von 37.000 Hektar in den Provinzen Udine und Pordenone erstreckt, von keiner Straße durchquert und zeichnet sich durch seine hohe Naturbelassenheit aus: hier herrscht der Steinadler.
Klicken Sie hier, um mehr über das Teilgebiet Nr. 4 der Friauler Dolomiten und der Dolomiten D’Oltre Alpe zu erfahren.
Interview mit dem Direktor des Naturparks Friauler Dolomiten Graziano Danelin
Wie hat sich der Naturpark nach der Anerkennung durch die UNESCO im Jahr 2009 verändert?
„In erster Linie hat sich unsere Führungsmentalität sowohl aus technischer als auch aus verwaltungspolitischer Sicht verändert. Wir sind uns nun dessen bewusst, dass wir nicht nur einen regionalen Naturpark verwalten, sondern eben auch ein Territorium, das Teilgebiet eines Naturwelterbes der Menschheit ist. Dies ist natürlich auch mit einer höheren Verantwortung für dieses Gebiet verbunden.
Das Schutzgebiet der Friauler Dolomiten ist wahrscheinlich das naturbelassenste der neun Teilgebiete der Dolomiten UNESCO, mit der größten verbliebenen Wildnis. Deshalb haben wir diesem Teilgebiet gegenüber eine zusätzliche besondere Verantwortung, da es uns gelingen muss, diesen natürlichen Lebensraum für die zukünftigen Generationen zu erhalten und somit eine der wichtigsten Forderungen der UNESCO zu erfüllen, um das landschaftliche und geologische Erbe zu bewahren“
Weshalb ist es wichtig, der Stiftung beizutreten und aktives Fördermitglied der Stiftung zu werden?
„Die Stiftung Dolomiten UNESCO ist von entscheidender Bedeutung für die Führung des Teilgebietes. Wir sind Teil des funktionalen Netzwerkes „Landschaftserbe und Schutzgebiete“ und gleichzeitig eine Förderinstitution der Stiftung. Die wichtigste Aufgabe der Stiftung ist die Erhaltung der vom Netzwerk koordinierten Arbeitsabläufe der verschiedenen Partnerinstitutionen: lokale Verwaltungen, Gemeinden, Provinzen, Regionen und Parkbehörden, die in die Initiativen des Weltnaturerbes eingebunden sind und zusammenarbeiten. Die gemeinsame Arbeit in einem Netzwerk ist für die Erhaltung des Gutes unerlässlich, da es sich um ein serielles Gut handelt, das aus Teilsystemen besteht, die nicht immer aneinander grenzen, unterschiedlich verwaltet werden und auch in Hinblick auf ihre Akzeptanz verschieden sind. Die Aufgabe der Stiftung besteht darin, die Fäden in der Hand zu halten und die in das Welterbe eingebundenen Institutionen zu koordinieren. Wir haben von Anfang an aktiv an allen Initiativen der Stiftung teilgenommen, weil wir an die Rolle der Stiftung glauben und es uns recht wäre, wenn sie eine noch wichtigere Rolle spielen würde“
Mit welchem Mehrwert trägt der Naturpark Friauler Dolomiten zum Szenario des UNESCO-Gutes Dolomiten bei?
„Auf nationaler und internationaler Ebene ist das Teilgebiet Nummer 4 des UNESCO-Gutes, die Friauler Dolomiten und die Dolomiten d’Oltre Piave, wahrscheinlich das am wenigsten bekannte aller neun Teilgebiete. Es verfügt jedoch über einen grundlegenden Eigenwert, da es ein naturbelassenes Wildnisgebiet ist. So gibt es im Naturpark keine Ortschaften und deshalb ist der Mehrwert, mit dem unser Naturpark zum gesamten UNESCO-Weltnaturerbe der Dolomiten beiträgt, sehr hoch. Diese Berge zeichnen sich auf ihrer ganzen Höhe, von den 400 m Meereshöhe an ihrem Fuße bis hinauf zu den Gipfeln, durch eine einzigartige Naturbelassenheit aus, die Hauptakteure hier sind die Tiere und ihre Lebensräume. Dies ist unser Beitrag zum UNESCO-Weltnaturerbe der Dolomiten, jetzt und auch in der Zukunft“
Photo credit: Francesco Zanna e Eugenio Cappena | Parco Naturale Dolomiti Friulane