Mit der Verleihung des Spezialpreises Welterbe Dolomiten UNESCO, in Zusammenarbeit mit dem SAT, an Francesco Fei für seinen Film „La regina di Casetta“, ging die diesjährige, mit großem Interesse verfolgte Auflage des Trento Film Festivals zu Ende. Die Zusammenarbeit zwischen dem Trento Film Festival und der Stiftung Dolomiten UNESCO, im zehnten Jahr ihrer Eintragung in die Liste des Weltnaturerbes, war heuer besonders erfolgreich. Die Arbeiten für die nächste Ausgabe sind inzwischen bereits angelaufen.
Bergmenschen und ihre Entscheidungen
Die Stiftung UNESCO Dolomiten und die Alpenvereinssektion SAT (Società Alpinisti Tridentini) haben diesen Sonderpreis nicht nur verliehen, um die Sichtbarkeit der Dolomiten zu erhöhen. Vielmehr sollen damit diejenigen unterstützt werden, die sich mit Themen befassen, die direkt mit der UNESCO-Anerkennung zu tun haben, und zwar die aktive Erhaltung der abgelegensten Gebiete, sowie der Kultur und des Lebens der dort lebenden Bevölkerung, die täglich vor schwierigen Entscheidungen steht.
Francesco Fei ist es gelungen, gerade diesen Aspekt in den Mittelpunkt zu stellen. In seiner einfachen Geschichte treffen zahlreiche Bewohner der Dolomiten aufeinander, obwohl sie sich in Casetta di Tiara, einem kleinen Dorf am Fuße des Monte Bastia, in den Apenninen abspielt. Es ist die Geschichte von Gregoria, einer jungen Frau, die, wie sie selbst sagt, an einem „magischen Ort“ aufwächst. Mit ihrem Eintritt in die Oberschule muss sie sich jedoch entscheiden, ob sie dort bleibt oder wegzieht.
Die Jury, bestehend aus Marcella Morandini und Annibale Salsa für die Stiftung Dolomiten UNESCO, und Mariacarla Failo und Riccardo De Carli für den SAT, erklärt ihre Wahl wie folgt: „Gregoria wird zum Symbol für jene Berggemeinden, die oft unter schwierigsten Bedingungen leben, aber wichtige Wächter und Erhalter ihres fragilen Territoriums sind.“
Eine besondere Erwähnung ging an den Iraner Yaser Talebi für den Film „Beloved-Delband“, der durch seine Darstellung der Land- und Weidewirtschaft „den Wert der Einheit der Bergkulturen in der Vielfalt der Gebiete, die universelle Dimension der Berge und die lokalen Besonderheiten“ herausstellt. 2017 wurde diese Auszeichnung an „Koneline, our land beautiful“ von Nettie Wild verliehen, 2018 an „Stella Polaris Ulloriarsuaq“ von Yatri Niehaus.
Fokus auf die Fragilität: Ziel erreicht
Das zehnjährige Bestehen der UNESCO-Anerkennung der Dolomiten war der Anlass für zahlreiche Veranstaltungen, die gemeinsam vom Trento Film Festival und der Stiftung Dolomiten UNESCO organisiert wurden und sich vordergründig mit dem Thema Fragilität befassen. Dieses Thema wurde auch von Vito Mancuso aus ethischer und philosophischer Sicht abgehandelt. An seinem Abendprogramm waren auch die Schüler der Schule für Holztechnik von Tesero anwesend, die mit dem von ihnen erstellten Video ihren Willen zum Wiederbeginn nach dem Vaia-Sturm im vergangenen Oktober zum Ausdruck brachten und diesen als Gelegenheit nutzten, um das Element Holz aufzuwerten. Aber wie sehr sind wir uns der Verletzlichkeit unserer Umwelt, einschließlich der Dolomiten, wirklich bewusst? Diese Provokation stammt vom Künstler Marco Nones, der durch seine in der Sonne des Domplatzes in Trient dahin geschmolzenen Hirne aus Eis alle zum Nachdenken über die Gleichgültigkeit gegenüber dem Klimawandel einlud. Eine gesamte Auswahl des Trento Film Festivals, mit dem Titel „Amici fragili“, war dem Thema der Fragilität gewidmet. In fünf Filmen wurde die weltweite Situation der Wälder dargestellt. Nach dem erfolgten Resümee des Festivals und der bereits angelaufenen Planung der nächsten Ausgabe haben alle Interessierte noch bis zum 1. September Gelegenheit, im Palazzo delle Albere die Fotoausstellung von Alessandro Gruzza „Die Stimme der Dolomiten“ zu besuchen.
Ph. Piero Cavagna | Trento Film Festival