Kann der gemeinsame Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus auch zum Modell für andere große Umweltprobleme werden? Werden wir angesichts der aktuellen Lage – mit drastischen Einschränkungen unseres Lebensstils und unserer Gewohnheiten zugunsten des Allgemeinwohles, um das Recht des Einzelnen auf Leben und Gesundheit zu garantieren – in der Lage sein, auch die Notwendigkeit zu verstehen, gemeinsam unabdingbare Ziele zu verfolgen, die für die Begrenzung der Auswirkungen des Klimawandels erforderlich sind? Diese Fragen drängen sich angesichts der Umstände auf, unter denen am 22. März auf der ganzen Welt der Weltwassertag gefeiert wurde.
Ein Tag für ein ganzes Jahr
Der Weltwassertag wird jedes Jahr gefeiert, seit die Vereinten Nationen 1992 beschlossen haben, alle Mitgliedsländer zu einer gemeinsamen Überlegung zum Thema des freien Zugangs zum Wasser und der Nachhaltigkeit der aquatischen Lebensräume einzuladen. Laut Angaben des Berichts von UNICEF und WHO „Progress on Household Drinking Water, Sanitation and Hygiene 2000-2017 – Focus on Inequalities“ (Fortschritt bei Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene im Haushalt 2000-2017 – Schwerpunkt auf Ungleichheiten“) haben rund 2,2 Milliarden Bewohner weltweit keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser. Rund 4,2 Milliarden haben keine geeigneten Sanitäranlagen und insgesamt 3 Milliarden verfügen nicht über die grundlegenden Einrichtungen, die für ein einfaches, aber unverzichtbares hygienisches Verhalten wie das Händewaschen erforderlich sind.
Unser Beitrag. In luftigen Höhen.
Jede globale Reflexion muss lokal umgesetzt werden und dort entsprechende Auswirkungen zeitigen. In einem Umfeld, in dem der Klimawandel, im Hinblick auf das Wasser, auch Berggebiete betrifft (man denke z. B. an das Abschmelzen der Gletscher), ergreift die Stiftung Dolomiten UNESCO gemeinsam mit den Schutzhüttenbetreibern im Weltnaturerbe konkrete Maßnahmen, um das Bewusstsein der Besucher eben dieser Berge für eine respektvolle Anwesenheit und einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Wasser zu sensibilisieren. Dazu gehört, die Touristen entsprechend aufklären: Diese Notwendigkeit ist unter anderem besonders deutlich aus dem letzten, von der Stiftung im vergangenen November im Val di Zoldo durchgeführten Schulungskurs für Hüttenbetreiber hervorgegangen. Dieses Schlüsselthema wird auch Gegenstand der kommenden Veranstaltungsreihe „Incontri d’alt(r)a quota“ sein, die zum dritten Mal von der Stiftung Dolomiten UNESCO in den Schutzhütten der Dolomiten organisiert wird. Auch im nächsten Sommer wird es mehrere Treffen in großer Höhe geben, um miteinander zu reden, Übereinkünfte zu treffen und gemeinsam Strategien festzulegen, denen wir folgen müssen, um die Berge verantwortungsbewusst zu erleben. Ein Teil dieses Bewusstseins ist der gewissenhafte Umgang mit der immer knapper werdenden und immer kostbareren Ressource Wasser.
Ph. Rita Zandonella, Rifugio Berti – Vallon Popera, Comelico Superiore