2. Eine Trockenebene entsteht, und dann dringt das Meer vor
266-251 Millionen Jahren vor unserer Zeitrechnung: Oberes Perm
Die paläozoischen Gebirge werden nach und nach vollständig abgetragen und auch die Vulkane erlöschen. Die Dolomitenregion verwandelt sich in eine weite semiaride Ebene, die von Flüssen durchzogen ist, und langsam breitet sich von Osten nach Westen das Tethysmeer aus und überschwemmt die Ebene. Die Küstenlinie ändert sich kontinuierlich, es entstehen Lagunen, die sich aufgrund der starken Verdunstung mit großen Mengen an Kreide und Kalkgestein füllen.
Kurz vor dem Ende des Perm herrscht ein semiarides Klima und so trocknet die Ebene, die sich zwischen den Resten der antiken paläozoischen Kette und dem Meer erstreckt, aus, da es im Laufe des Jahres kaum Niederschläge gibt. Breite Flüsse durchziehen die Ebene und verteilen große Mengen erodierten Materials längs ihrer Ufer, das von den Resten des erodierenden Gebirges und der inzwischen inaktiven Etschtaler Vulkangruppe stammt. Während dieses Zeitraumes, der mehrere Millionen Jahre lang dauert, senkt sich die Region langsam ab, der Küstenverlauf des Tethysmeer verändert sich und die heutige Dolomitenregion wird von Osten her schrittweise vom Meer bedeckt. Zuerst durchfließen Flüsse die Ebene, dann entsteht eine Küstenregion mit flachen Lagunen und einzelnen größeren Salzwasserflächen und schließlich ein seichtes Watt. Das Klima sorgt in diesem ersten dolomitischen Meer für starke Verdunstungsraten, wovon auch die Ablagerungen aus dichten Gipsschichten (Evaporiten) und die enorme Karbonatproduktion (Kalk- und Dolomitablagerungen) zeugen.
Text bearbeitet von Dolomiti Project