Die Stiftung Dolomiten UNESCO und die Stiftung Giovanni Angelini von Belluno haben auch in diesem Jahr einen interdisziplinären Geografie-Bildungskurs angeboten, der vom 10. bis 12. Juli in Cortina, in Zusammenarbeit mit der örtlichen CAI-Sektion, dem Naturpark Dolomiti d‘Ampezzo, den Regole d‘Ampezzo und der Gemeinde Cortina, stattgefunden hat.
Die Landschaft erkunden
Vierzig Personen, bestehend aus Lehrer(inne)n und Professor(inn)en aller Schulstufen, Ausbilder(inne)n des CAI und Bergführer(inne)n, verfolgten zunächst den theoretischen Unterricht in der Ciasa de Ra Regoles von Cortina und schlüpften sodann in ihre Bergschuhe, um an zwei anspruchsvollen Ausflügen teilzunehmen: dem ersten rund um die Tofana di Rozes, dem zweiten auf den Ampezzaner Hochflächen. Eine ebenso interessante wie wertvolle Erfahrung, durch die interdisziplinäre Kenntnisse über die Dolomiten vermittelt wurden, die an alle „Benutzer“ der Berge und Studenten weitergegeben werden sollen – gerade in einem Schuljahr wie dem bevorstehenden, in dem Tätigkeiten im Freien eine wichtige Rolle spielen werden. Zu den Zielen des Kurses gehörte die Planung und Umsetzung eines Bildungsansatzes, durch den in jungen Menschen das Bewusstsein für das Umwelterbe angeregt wird, um in diesen zukünftigen Dolomitenbürgern die erforderliche Kultur und Sensibilität für eine nachhaltige Nutzung der Berge und den Schutz des Territoriums zu entwickeln. Die Interviews mit den Teilnehmenden zeigen, dass das Ziel erreicht wurde. „Als wir den Kurs erneut vorschlugen, hatten wir sofort zahlreiche Anmeldungen, speziell von Personen, die das Fernstudium nach dem Lockdown gründlich satthatten“, erklärt Ester Cason Angelini. „Der Berg bietet Freiheit und Freiraum. Gerade deshalb muss er nach dem COVID-19-Notstand als wertvolles Gut für die Gesundheit und das Wohlbefinden gefördert werden.“
„Am Kurs nehmen immer auch alte Bekannte teil – ein Zeichen dafür, dass die Initiative gefällt und dass es für sie weiterhin möglich ist, neue Gebiete der Dolomiten zu entdecken“, unterstreicht Selina Angelini, Leiterin der Organisation. „Aber jedes Jahr gesellen sich auch neue Teilnehmende hinzu, mit oft sehr unterschiedlichen Hintergründen.“
Ampezzaner Dolomiten: ein offenes Buch
„Die Teilnehmenden sind durch und durch bergbegeistert und somit außerordentlich aufnahmefähig. Sie interessieren sich für alle geomorphologischen, geografischen und floristischen Aspekte“, kommentiert einer der Referenten, der Geologe Danilo Giordano, Professor am IIS Follador. „Die Ampezzaner Dolomiten sind perfekt für eine Erfahrung wie diese, denn aus geologischer Sicht sind sie wie ein offenes Buch, mit ihren gut sichtbaren Aufschlüssen. Was alle behandelten Disziplinen vereint, ist das Konzept der Schönheit: Die Vereinigung von geologischer, floristischer, faunistischer und landschaftlicher Schönheit ergibt ein absolut stimmiges Gesamtbild.“