Auf der Falier-Hütte mit Matteo Righetto
28.06.2022
Sein neuestes Buch, La stanza delle mele (Feltrinelli), erzählt von einem Gebirge, in dem die Härte eines prekären Zustands, der so rutschig wie ein grasbewachsener Abhang ist, auf die Metaphysik der Traditionen trifft, die seit jeher versucht haben, diesen Zustand zu verklären. Ein Gebirge, in diesem Fall das des Fodóm-Tals (Livinallongo del Col di Lana – BL), in den sich auch ein kleiner Junge verlieben kann, der sein Gefängnis, den Ort der Bestrafung, in einen Raum verwandelt, in dem er seinen Träumen freien Lauf lassen und mit ihrer Verwirklichung beginnen kann. Über dieses und die vielen Gebirge, von denen Matteo Righetto in seinen Romanen erzählt, kann man mit dem Autor, der bereits den Sonderpreis Dolomiten UNESCO auf der Buchmesse Pordenonelegge erhalten hat, diskutieren. Er ist der Protagonist der ersten Veranstaltung der „Incontri d’Alt(r)a Quota“ (Begegnungen in großer Höhe), die am 16. Juli (bei schlechtem Wetter am 23. Juli) in der Falier-Hütte (BL) stattfindet.
Im Herzen des Welterbes
Nach dem Erfolg des letzten Sommers, als das literarische Trekking mit Matteo Righetto in Form einer Reise der Sinne zur Schutzhütte Città di Fiume an den Hängen des Pelmo stattfand und Anregungen gab, wie man den Wald, den Felsen, die Wiese beschreibt, führt es in diesem Jahr unter die Silberwand der Marmolata: Los geht‘s in Malga Ciapela um 8 Uhr morgens, von wo es in einer gemütlichen Wanderung zur Bewältigung der 550 Höhenmeter in Richtung des herrlichen Valle Ombretta und der Falier-Hütte geht, wo die Teilnehmenden in Begleitung von Bergführerin Laura Olivotto von Schutzhüttenbetreiber Dante Del Bon und seiner Familie empfangen werden. Der Autor von La pelle dell’orso, L’anima della frontiera, L’ultima patria, La terra promessa, I prati dopo di noi und vielen anderen Romanen, in denen der Berg eine Hauptrolle spielt, wird mit den Anwesenden über den therapeutischen Wert des Gebirges sprechen, über die Dolomitenlandschaft als Ort der Phantasie, den Berg als Raum der Freiheit, das Gefühl der Begrenztheit, die er auferlegt, und darüber, wie wichtig es ist, zu lernen, auf die Natur zu hören. Dabei werden die Teilnehmenden auch Gelegenheit zum Nachdenken an einem Ort mit starkem Symbolwert haben: Beherbergt das Valle Ombretta doch das geografische Zentrum des Welterbes Dolomiten. Die Rückkehr nach Malga Ciapela ist für 16 Uhr geplant.
Incontri d’Alt(r)a Quota: ein internationaler Wert
„Incontri d’Alt(r)a Quota“ (Begegnungen in großen Höhen) ist eine kulturelle Veranstaltung, die von der Stiftung Dolomiten UNESCO in Zusammenarbeit mit den Schutzhütten des Welterbes organisiert wird. Die sechste Ausgabe steht unter der Schirmherrschaft der Nationalen Italienischen Kommission der UNESCO und ist Teil des Programms für das von den Vereinten Nationen ausgerufene „International Year of Sustainable Mountain Development“, das Internationale Jahr der nachhaltigen Bergentwicklung. Die zweite Etappe findet am 27. August in den Brenta-Dolomiten, in der Agostini-Hütte statt, dem Zielpunkt des Geotrekkings, das in Zusammenarbeit mit den Geologen des MUSE in Trient und dem Naturpark Adamello-Brenta – UNESCO-Geopark organisiert wird. Am 17. und 18. September schließlich findet in der Tierser-Alpl-Hütte – Schlern/Rosengarten ein Fotoworkshop unter der Leitung von Moreno Geremetta statt. Für Informationen und Anmeldungen wenden Sie sich per E-Mail an press@dolomitiunesco.info.
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