Vom Kriegsschauplatz zum universellen Symbol
03.12.2014
Während des ersten Weltkrieges waren die Dolomiten ein vertikaler Kriegsschauplatz und gleichermaßen eine alpinistische, kriegerische und ingenieurtechnische Herausforderung. In Hinblick auf den bald beginnenden Krieg wurden die Berge und vor allem ihre Entstehungsgeschichte und geologische Struktur so eingehend untersucht wie nie zuvor.
Das Netzwerk des geologische Gutes der Stiftung Dolomiten UNESCO unterstützt das Projekt “Die Dolomiten – Berge und Landschaften: vom Kriegsschauplatz zum universellen Symbol”, das vom Muse, dem Museum für Wissenschaften Trient und dem Italienischen Kriegsmuseum Rovereto Museo storico italiano della guerra ausgearbeitet wurde. An der Projektstudie wird im Moment (2013-2015) noch gearbeitet; in der Zukunft sollen eine Wanderausstellung, Publikationen und didaktische Unterlagen für die Schulen erstellt und Konferenzen organisiert werden.
Der Krieg hat die Dolomiten grundlegend verändert; er hat durch Bombenexplosionen und Sprengungen ihr Profil verändert, sie zu einem Kriegsschauplatz gemacht – von einem Ort des Austausches und der Begegnung wurden sie zu einem Ort der Konfrontation, aus einem Randgebiet machte der Kriege aber auch ein Versuchsfeld für überraschende technische und architektonische Neuerungen.
Der Hochgebirgskrieg ist sehr vielseitig: ohne die Forschungsarbeiten und das Talent dutzender Wissenschaftler und Universitätsprofessoren, die zwischen 1912 und 1918 auf den Dolomiten arbeiteten, wäre der Kampf unter so widrigen Bedingungen nicht möglich gewesen. Zu ersten Mal wurden damals Hochgebirgsregionen auf breiter Ebene und grenzübergreifend untersucht und erforscht. Das Projekt “Die Dolomiten – Berge und Landschaften: vom Kriegsschauplatz zum universellen Symbol” beginnt mit der Suche und Auswertung der Archivdokumente über die geologischen, botanischen, meteorologischen und ingenieurstechnischen Analysen und Untersuchungen, um den Menschen von heute dann mit den Worten und Eindrücken der Geologen und Naturforscher der damaligen Zeit die Ereignisse auf der langen Dolomitenfront näher zu bringen.
Die Dolomiten schützen im Krieg, bedürfen aber heute, 100 Jahre später, mehr denn je unseres Schutzes und unseres Respekts und sind deshalb zum Welterbe ernannt worden. Die spitzen und schroffen Türme, die heute von Millionen Touristen aus aller Welt bewundert werden, wären ohne den 1. Weltkrieg nicht das, was sie heute sind, und das gilt für das gesamte Gebiet der Dolomiten, dessen heutige Landschaft auf tiefgehende und schmerzvolle Weise durch den 1. Weltkrieg verändert wurde.
Photo: MUSE
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