Das Trento Film Festival war das erste italienische Festival, das in die Kinos zurückkehrte: Vom 30. April bis zum 9. Mai wurden die 98 vom Bergfilmfestival ausgewählten Filme live im Multiplex Modena in Trient gezeigt und waren auch wie geplant auf der Online-Plattform für alle zugänglich. An die „Diga. Cronache transumanti“ von Emanuele Confortin ging der Sonderpreis Dolomiten UNESCO.
Bereit für eine Programmänderung
„Noch ein paar Wochen vor Festivalbeginn hatten wir uns damit abgefunden, eine reine Online-Veranstaltung zu organisieren – und dann waren wir auf einmal das erste Festival in Italien, das in die Kinos zurückkehrte“, erzählt Sergio Fant, Verantwortlicher des Filmprogramms. „Die Bilanz ist äußerst positiv und hat unsere Erwartungen sogar noch übertroffen. Trotz der Kontingentierung der Eintrittskarten, der begrenzten Zeit, die uns für die Bekanntgabe der Wiedereröffnung der Kinos zur Verfügung stand, und der Abwesenheit vieler Universitätsstudenten aus Trient fanden wir ein begeistertes Publikum vor, mit konstanten Besucherzahlen bei den Vorführungen und ausverkauften Sälen bei den begehrtesten Filmen. Parallel dazu hat sich die Streaming-Plattform als geschätztes Instrument bestätigt.“ Luana Bisesti, Direktorin des Trento Film Festival, ergänzt: „Wir wussten bereits, wie schwierig es ist, ein großes kulturelles Ereignis zu Zeiten von Covid19 auf die Beine zu stellen – denn es war bereits die zweite Ausgabe, die von den Einschränkungen und Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Gesundheitsnotstand betroffen war. Aber die Reaktion des Publikums, das die Kinosäle füllte und die virtuellen Live-Streaming-Events stürmte, belohnte uns einmal mehr für unsere Bemühungen und lässt uns hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.“
Die Auszeichnung Dolomiten UNESCO für
„Diga. Cronache Transumanti“
Auch der Film, der den Sonderpreis „Dolomiti UNESCO“ gewonnen hat, wurde im Theater in Anwesenheit des Regisseurs und unter Teilnahme des Präsidenten der Stiftung Dolomiten UNESCO Mario Tonina vorgeführt. Der Preis, der jedes Jahr von der Stiftung und der SAT für Werke verliehen wird, die die Werte der UNESCO-Anerkennung am besten repräsentieren, ging an „Diga. Cronache transumanti“ von Emanuele Confortin. Die Begründung: „Eine nüchterne Geschichte ganz ohne Rhetorik, die das Leben der Großfamilie der Wanderschäfer Baldessari im Laufe des Jahres erzählt. Ihren Spitznamen „Diga“ (Italienisch für „Staudamm“) verdanken sie der Tatsache, dass der Großvater am Bau des Staudamms von Forte Buso in Paneveggio, in der Gemeinde Predazzo, beteiligt war. Die Erzählung reiht das Zeugnis mehrerer Generationen aneinander und schildert dabei die Entwicklung eines Berufes, den des Schafhirten, der sich weniger in seinem Wesen und mehr durch die verbesserten Lebensbedingungen während jener Reise verändert hat, die die Familie Baldessari jedes Jahr vom Rollepass in die venetische Ebene führt […] Es ist eine starke Botschaft, die von diesem Film und seinen Protagonisten vermittelt wird: Er unterstreicht die Bedeutung der Rückkehr zum Land, die Notwendigkeit einer sorgfältigen Pflege, eines neuen Bewusstsein angesichts von Naturkatastrophen wie der des Sturms Vaia und der Verpflichtung, sich für eine aktive Erhaltung des Territoriums einzusetzen […]“
La foto della premiazione è di Michele Purin